Seit langer Zeit hatten die Menschen in Israel das Gefühl: "Es geht bergab!" Das Reich unter König David zerbrach. Immer wieder gab es Kriege und die Menschen sehnten sich danach, dass es endlich wieder einmal gut und friedlich werden wird.
Psalm 80 aus dem Alten Testament steht als Motto für den 2. Advent und bleibt aktuell. Im ersten Teil der Vesper möchten wir es musikalisch aufgreifen.
Auch die Vertonungen des Psalms mit der Bitte um Gottes Hilfe ziehen sich durch die Jahrhunderte. Der niederländische Renaissancekomponist Jan Pieterszoon Sweelinck vertonte im 5stimmigen Madrigalstil, Barockkomponist Georg Christoph Strattner kleidete den Psalm in ein Geistliches Konzert für vier Gesangssolisten mit Instrumenten und der Romantiker Albert Becker, Leiter des Berliner Domchores, setzte sensibel musikalische Rhetorik in jeden Vers seiner festliche Motette.
Sehr emotional hat auch der englische Komponist George Jeffreys die Verse vertont. Er selbst lebte in einer tief gespaltenen Gesellschaft; England im 17. Jahrhundert war zerrüttet. Effektvolle Chromatik und harmonische Rückungen lassen in seinem fünfstimmiges Anthem erschauern.
Anonymus:
Populus Sion, Introitus zum 2. Advent; Daniel Schreiber, Tenor
Albert Becker:
Du Hirte Israels höre, op. 89,2; Kammerchor Consono
George Jeffreys:
Turn Thee Again; Solomon's Knot
Adrien Le Roy:
O pasteur d'Israël escoute; Norihisa Sugawara, Laute
Jan Pieterszoon Sweelinck:
Psalm 80 - O Pasteur d'Israël; Gesualdo Consort Amsterdam
Dmitrij Bortnjanskij:
Du Hirte Israels; KonzertChor SüdHessen
Henry Purcell:
O Lord God of Hosts; Robert Quinney, Orgel; The Choir of Westminster Abbey
Georg Christoph Strattner:
Du Hirt Israel, höre, Geistliches Konzert; Miriam Feuersinger, Sopran; Alexander Schneider, Countertenor; Daniel Schreiber, Tenor; Markus Flaig, Bass; Les Escapades
Tomasz Adam Nowak:
Gigue über den cantus firmus von "Macht hoch die Tür", aus "Advents-Suite in 6 Sätzen"; Tomasz Adam Nowak, Orgel