Javier Milei macht's vor: Der argentinische Staatspräsident hat in seinem ersten Amtsjahr die Steuerbehörde aufgelöst, die Hälfte der Ministerien eingespart und die Beamtengehälter um 50 Prozent gekürzt - und mit dem Land geht es wieder bergauf. Eine ähnliche Strategie will der wiedergewählte US-Präsident Donald Trump verfolgen. Nur in Österreich scheint der schlanke Staat trotz aller Lippenbekenntnisse weiter ein Traum zu bleiben. Dabei kostet uns die Bürokratie 15 Milliarden Euro pro Jahr. Ist die österreichische Verwaltung unreformierbar? Trägt wirklich nur die EU daran schuld, dass Österreich überreguliert ist? Und wie können wir die Bürokratie zurecht stutzen?
Zu Gast bei Roger Köppel ist diesmal Volkswirtschaftsprofessor Martin Halla. Dass die die Geduld der heimischen Bevölkerung am Ende ist, versteht er: "Österreich gibt sehr viel Geld für Verwaltung aus und erzielt damit schlechte Ergebnisse. Das ist ein klares Zeichen für Ineffizienz." Wie sich zu viel Bürokratie auf das Wirtschaftsleben auswirkt, weiß die Hotelmanagerin Petra Nocker-Schwarzenbacher: "Die Verwaltung sieht nicht die Lösung, sondern immer nur die Gefahr." Der ehemalige deutsche Bundesbanker und Bestseller-Autor Thilo Sarrazin macht die Europäische Union für einen Gutteil des Paragraphen-Wildwuchses verantwortlich: "Die Brüsseler Gesetze sind oft nicht durchdacht und machen das Leben immer komplizierter." Und der Strategieberater Karl Jurka lobbyiert selbst bei Brüsseler Behörden und sagt: "Lobbyisten tragen vielleicht zu einem Mehr an Regulierung bei - ohne sie wäre die EU aber nicht überlebensfähig." Österreich 2024, M: Roger Köppel