Thomas Podhostnik, 1972 in Westdeutschland geboren, beschreibt in seinem Romanzyklus "Dear Mister Saunders" eine doppelte Fremdheit: Es ist die Fremdheit des Gastarbeiterkindes (seine Eltern kamen in den 1960ern aus Jugoslawien), das sich die deutsche Sprache und Literatur autodidaktisch über die Bücher von Kafka oder Büchner erschließt - und damit im eigenen Milieu zum Außenseiter wird. Vom deutschen Bildungsbürgertum aber wird das Gastarbeiterkind ebenso belächelt und zurückgewiesen, im besten Fall romantisiert. Eine in der deutschen Gegenwartsliteratur eher seltene Konstellation, der Jörg Schieke im Gespräch mit Thomas Podhostnik nachgeht.