"Flächenland", "Fortlaufend". Stephanie Kiwitt fotografischer Blick auf das ländliche Sachsens-Anhalt im Umbruch und die Frage: Wie wollen wir leben? Die Worte "S. Anders leben" kamen hinzu.
"S. Anders leben" ist der Titel einer szenischen Lesung am 20. Februar in Sandersleben mit Menschen aus Sanderleben, Wiederstedt, Hettstedt und initiiert von der Fotografin und Professorin für Kommunikationsdesign/Fotografie, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Stephanie Kiwitt. Es ist eine besondere Zusammenarbeit der Menschen vor Ort und der "Agentur für Aufbruch", die sich aus der Werkleitz Gesellschaft Halle, der Martin-Luther-Universität Halle - Wittenberg und dem Institut für Strukturwandel und Nachhaltigkeit zusammensetzt. Sie alle eint der Blick auf das ländliche Sachsens-Anhalt im Umbruch und die Frage "Wie wollen wir leben." Zum Wintersemester 2021 übernahm Stephanie Kiwitt die Professur an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein und zog nach Halle. Zuvor hatte sie zehn Jahre in Brüssel gelebt. Mit der Kamera erkundete sie zwei Jahre ihr neues Lebensumfeld, fuhr durch Dörfer die Sanderleben, Wiederstedt oder Hettstedt heißen. "Flächenland" heißt der prächtige Bildband, der daraus entstand und 2023 bei Spector Books erschien. Der Titel spielt auf den geografischen Begriff und auf die Zersiedelung in ländlichen Gebieten an, in denen die Mehrheit der Menschen in Sachsen-Anhalt lebt. Nun ist ein Text zu den Aufnahmen hinzugekommen und weitere Fotoarbeiten von Stephanie Kiwitt, die im März unter dem Titel "Fortlaufend" bei Spector Books herausgegeben werden.
Stephanie Kiwitt wurde 1972 in Bonn geboren. 1994 bis 1998 nahm sie ein Fernstudium Fotografie am Institut Tvurci fotografie Opava in der Tschechischen Republik auf, studierte von 1997 bis 2004 Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Joachim Brohm und war 2004 bis 2007 Meisterschülerin bei Timm Rautert an der HGB. Von 2009 bis 2020 lebte Stephanie Kiwitt in Brüssel und unterrichtete dort zuletzt im Team an der LUCA School of Arts Fotografie. Sie arbeitet mit verschiedenen fotografischen Konzepten und Genres, die sich aus der thematischen Auseinandersetzung mit urbanen Orten, der Architektur, Konsum-; Körper- oder Arbeitskultur ergeben. Ihre Arbeiten wurden bei Camera Austria, Graz gezeigt, im Wiels in Brüssel, bei Les Rencontres de la Photographie dÀrles, im Kunsterverein Freiburg und im Centre de la Photographie Genéve. Stephanie Kiwitt erhielt zahlreiche Stipendien und Preise.
Redaktion: Angelika Zapf