In der 6. Folge spricht Robert Rauhut mit Prof. Dieter Hattrup über die ersten Dogmen zur Gnadenlehre. Es hatte schon Dogmen in der Kirche gegeben, sie stammten alle aus dem Osten und waren eher theoretisch, z. B. in Nikaia 325: Christus ist wirklich Gottes Sohn. Der Westen steuert jetzt mit Karthago 418 die große Lehre von der Erbsünde bei, von der einzig die Jungfrau Maria ausgenommen ist. Neben Pelagius gab es auch noch einen Semipelagianismus, das ist der sogenannte Aufstand der Mönche. Wenigstens unsere Entscheidung für den Glauben muß doch frei sein, sagten sie, auch wenn später die Gnade hinzukommen muß, um uns in den guten Werken zu halten. Augustinus aber sagt, nicht nur der praktizierte Glaube braucht die Gnade, auch schon der Anfang des Glaubens braucht die Gnade.