Niemals zuvor und auch nicht mehr danach haben die Menschen eine derart rasante Veränderung ihrer Stadt erfahren: Als im Frühjahr 1858 mit dem Abbruch der Stadtmauer begonnen wurde, konnten die Wienerinnen und Wiener sozusagen zuschauen, wie aus einer alten und engen Residenzstadt eine Weltmetropole wurde. Als signifikantes Zeichen dieser neuen Ära entstand die Ringstraße, Wiens bedeutendster Ort der Repräsentation. Die Ringstraße ist, wie der Name treffend sagt, eine Straße, die rund um die alte Wiener Innenstadt führt: 57 Meter breit und sie ist vier Kilometer lang. An ihr aufgefädelt stehen - von großzügigen Parkanlagen unterbrochen - die Prunkbauten: die Museen, das Burgtheater und die Oper, das Parlament und das Rathaus. An der Ringstraße entstanden aber auch rund 650 Nobelzinshäuser.