Fester Bestandteil der Erinnerungskultur sind auch die Menschen, die sich im Leben um den Tod und um das Danach kümmern. Bestatter, Trauerredner, Totengräber, Steinmetze, Schmiede. Wie begegnen sie dem Sterben und der Arbeit damit? Sehr oft mit einem sehr leichten, humorigen Umgang. Wir begeben uns auf eine ungewöhnliche und alles andere als todernste Reise durch Österreich und seine Sterbe- und Begräbniskultur. Zu Allerheiligen steht ein Teil unserer Kultur im Mittelpunkt, der sonst im Schatten der Trauerweiden am Friedhof sein Randdasein führt. Das Thema "Sterben" steht für manche Menschen aber das ganze Jahr auf ihrem Terminplan. Weil sie sich diesen - von anderen oft verdrängten Teil des Lebens - zum Beruf gemacht haben. Eine Dokumentation über die Kultur des "Sterbens" im Wandel der Zeit. Anhand besonderer Menschen, die diesen Bereich des Lebens zu ihrem Alltag gemacht haben. Gerade bei der Erinnerungskultur gibt es eine starke Sehnsucht nach altem Handwerk, überlieferten Traditionen, diese weiterzuführen oder in neuem Gewand auferstehen zu lassen. Doch nicht überall sind Bräuche und Traditionen erhalten geblieben. In wenigen Osttiroler Dörfern werden noch die sogenannten Heische-Bräuche gepflegt. Als "Speiseopfer" gibt es Schmalzgebäck für die armen Sünder, die heute von Kindern verkörpert werden, die durch die Orte ziehen. Beim Krapfenschnappen oder Niggelan-Stechen segnen sie dann als Dank Haus und Hof. Und auch Bäcker führen als alte Meister die Traditionen weiter und nicht wenige Junge entdecken sie für sich. Im Salzkammergut gibt es noch Allerheiligenzöpfe und Himmelsleitern - Brauchtumsgebäck, das nur zu diesen Feiertagen hergestellt wird. Und so bleibt die Beschäftigung mit dem Tod ein wesentlicher Ausdruck unseres Kulturgutes.
Volkskultur, Österreich