"Wir waren nicht streng religiös, dennoch haben wir uns als Juden gefühlt - nicht nur, weil es in unseren Pässen stand", sagt Elena Tanaeva. Ihre Familie habe viele jüdische Traditionen weitergeführt, kein Schweinefleisch gegessen, Milch und Fleisch immer getrennt gekocht. Jetzt sei sie hier in Dresden und Mitglied der Jüdischen Gemeinde, hier fühle sie sich sicher, sicherer jedenfalls als in St. Petersburg, in Russland. Der latente Antisemitismus sei dort noch deutlicher präsent als in Deutschland. "Hier werde ich beschützt, hier gibt es Gesetze, die für jedermann verpflichtend sind", erklärt sie.