In einem Schreiben an den Herzog von Savoyen schwärmte der französische Kleriker und Poet Martin Le Franc 1439 von den "himmlischen Harmonien unseres exzellenten und höchst bescheidenen musice professoris G. Du Fay".
In der Tat galt der kurz vor 1400 geborene franko-flämische Komponist Guillaume Dufay schon zu Lebzeiten als herausragender Musiker. Unter anderem auch in diplomatischen Diensten reiste er durch Europa. Kein Wunder, dass so manches seiner innovativen Werke, mit denen seine Zeitgenossen in den Bann zog, einen politischen Hintergrund hat.
Am 27. November 1474 starb Dufay - hoch betagt und hoch geschätzt. Aus Anlass seines 550. Todestages wirft die erste Stunde der Vesper einen Blick auf das Leben und das vielfältige geistliche Oeuvres diese selbstbewussten Komponisten, der zu einer ersten Generation von Musikern gehörte, die sich als individuelle Künstler verstanden.
Guillaume Dufay:
Rite maiorem Jacobum canamus, Jacobi aus "Missa Sancti Jacobi"; laReverdie
Guillaume Dufay:
Gloria ad modum tubae; Les haulz et les bas
Guillaume Dufay:
Supremum est mortalibus bonum, Isorhythmische Motette à 3; Cantica Symphonia, Leitung: Giuseppe Maletto
Loyset Compère:
Ausschnitt aus "Omnium bonorum plena"; Odhecaton, Leitung: Paolo Da Col
Guillaume Dufay:
Alma redemptoris mater; chant 1450
Guillaume Dufay:
Sanctus, aus "Missa Ecce Ancilla Domini"; Ensemble Gilles Binchois, Leitung: Dominique Vellard
Guillaume Dufay:
Ave regina caelorum; chant 1450