Kein Wunder, dass die Apachen um Häuptlingssohn Winnetou (Pierre Brice) kurz davorstehen, das Kriegsbeil auszugraben. Die Great Western Railroad Company hatte ihnen versprochen, die neue Bahnlinie nicht durch ihr Jagdgebiet bauen zu lassen. Doch jetzt werden Gleise mitten durch das Gebiet der Apachen gelegt. Der schlagkräftige deutsche Landvermesser Old Shatterhand (Lex Barker) soll herausfinden, was da schiefgelaufen ist. Old Shatterhand kommt dahinter, dass der korrupte Bauleiter Bancroft und der Bandenchef Santer (Mario Adorf) gemeinsames Spiel treiben. Mit der Begradigung der Strecke wollen sie hunderttausend Dollar einsparen und in die eigene Tasche wirtschaften. Als Old Shatterhand mit Winnetou den Streitfall schlichten möchte, wird der junge Apache von Santers Männern entführt. Zwar gelingt es Old Shatterhand, Winnetou zu befreien, doch Santer plant bereits den nächsten heimtückischen Schlag.
Bis heute gilt der erste "Winnetou" als eine der besten Karl May-Verfilmungen. Der österreichische Regie-Routinier Harald Reinl bewies mit seiner straffen, humorvollen Inszenierung, dass es durchaus möglich ist, einen spannenden europäischen Western zu realisieren. Die passenden Landschaftsaufnahmen entstanden an diversen Schauplätzen in Kroatien, so an den Krka-Wasserfällen, im Velebit-Gebirge und im Hinterland von Rijeka. Die Interpretationen von Pierre Brice als Winnetou und Lex Barker als Old Shatterhand sowie die stimmungsvolle Filmmusik von Martin Böttcher sind in die Kinogeschichte eingegangen. Mario Adorf verkörpert perfekt den "Bösewicht", den cleveren Banditen Santer.
Western, Italien 1963, R: Harald Reinl