Rund 13 Millionen Menschen in Deutschland sind armutsgefährdet. Das entspricht etwa 15 Prozent der Gesamtbevölkerung, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Ein beträchtlicher Anteil der Bevölkerung, doch ist diese Gruppe im Parlament angemessen repräsentiert? Klar ist: Auch im Bundestag sitzen Menschen, für die Armut nicht nur eine statistische Größe ist. Wie prägt einen die Erfahrung, vor der Zeit im Parlament vieles entbehrt zu haben, was für andere selbstverständlich ist? Wie wirkt sich eine solche Biografie auf die Mandatstätigkeit aus? Und wird die Perspektive von Menschen mit Armutserfahrung in der Diskussion über Bürgergeld und Sozialstaatsreformen ausreichend berücksichtigt? Unser Reporter hat mehrere Parlamentarier getroffen, die ihm Einblicke in ihre Familiengeschichte gewährt haben. Nicht weil sie eine Schwäche für Homestorys hätten, sondern weil es politisch relevant ist.