In früheren Zeiten noch voller Schrecken, gewannen die Gletscher im letzten Jahrhundert an Anziehung. Sie wurden gemalt, erobert, bestiegen und zur Touristenattraktion. Die Gletscher haben für die Alpenbewohner etwas Mythisches, aber auch etwas Identität stiftendes. Ziehen sich die Gletscher zurück, bleibt eine Steinwüste übrig, die zuerst zusammenfällt, dann aber auch rasch von Fauna und Flora zurückerobert wird. Unsere alpine Welt befindet sich im Wandel. Die Gletscher schmelzen oder stagnieren, nur einige wenige weiten sich aus. Die Innsbrucker Glaziologen und der Alpenverein betreiben seit 127 Jahren Gletschermessungen. Dafür sammeln jedes Jahr 20 sogenannte Gletscherknechte Proben und Daten und werten sie aus. Gletscher sind wie ein Lebewesen - ständig in Bewegung. Sie verbergen Geheimnisse und laden ein zum Entdecken. Ein Blick in sein Inneres gewährt der Hintertuxer Gletscher in Tirol. In der Natureishöhle erlebt der Besucher einen Kristallpalast, wie aus einer anderen Welt. Und was die einen staunen lässt, bringt den Wissenschaftlern neues Material zur Erforschung von Leben und Lebensräumen im Eis. Gletscher sind ein breites und faszinierendes Thema, das niemanden kalt lässt. Regie: Christiane Sprachmann (2018)