Mit dem Ende des 2. Weltkrieges brach eine neue Zeit heran, erklärt Buchautor Oliver Hilmes im Gespräch mit Stefan Nölke.
"Ich trag Schuhe ohne Sohlen, und der Rucksack ist mein Schrank. Meine Möbel hab`n die Polen und mein Geld die Dresdner Bank. Ohne Heimat und Verwandte, und die Stiefel ohne Glanz - ja, das wär nun der bekannte Untergang des Abendlands!" Eher lakonisch beschrieb Erich Kästner in seinem "Marschlied 1945" das Schicksal von Millionen Vertriebenen, die sich in den Monaten nach dem Ende des 2. Weltkrieges eine neue Heimat suchen mussten. Dass die alte Heimat im Osten für sie verloren war, bestätigten die Staatschefs der drei Siegermächte auf der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945.
Doch nicht nur über die Zukunft Deutschlands wurde in diesen Wochen entschieden. US-Präsident Harry S. Truman erhielt während der Konferenz die Nachricht, dass amerikanische Wissenschaftler im fernen New Mexiko die erste Atombombe erfolgreich getestet hatten. Die USA würden nun über eine sehr mächtige Waffe verfügen, gab Truman dem Sowjetischen Diktator Josef Stalin zu verstehen. Der nahm diese "Neuigkeit" teilnahmslos zu Kenntnis, denn in Wahrheit wusste er durch seine Spione über den Bau der Bombe bestens Bescheid.
Nachzulesen ist diese Geschichte im neuen Buch von Erfolgsautor Oliver Hilmes. "Ein Ende und ein Anfang. Wie der Sommer 45 die Welt veränderte", lautet der Titel (erschienen bei Siedler). MDR Kulturredakteur Stefan Nölke hat mit Oliver Hilmes über das Heranreifen der Nachkriegsepoche gesprochen.
Gespräche mit führenden deutschsprachigen Intellektuellen über die essentiellen Fragen unserer Zeit. Das Themenspektrum reicht von Geschichte und Gesellschaft, Philosophie und Religion, über Kulturgeschichte bis hin zu Naturwissenschaften und Lebenshilfe.