Sie zählt zu den renommiertesten deutschen Fotokünstler*innen. Ihr größtes Projekt ist eine Langzeitstudie, für die sie von 1991 bis 1998 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft fotografierte und interviewte. Daraus entstand der Bildband "Spuren der Macht", der u.a. die Veränderung von Angela Merkel, Gerhard Schröder, Joschka Fischer darstellt, sowie ein Dokumentarfilm dazu. Frau Merkel trat bis zum Ende ihrer Kanzlerschaft jährlich zum Fototermin an. Daraus entstand der Band "Angela Merkel. Portraits 1991-2021". Die Fotografin hat sich nun im vergangenen Jahr an die Fersen eines Mannes geheftet, der aktuell zu den beliebtesten Politikern unseres Landes zählt: "Boris Pistorius. Aufbruch - Im Gespräch mit Herlinde Koelbl" erschien im Februar. Sie ist mit ihm u.a. nach Erbil gereist und auf Panzer geklettert, um ihn abzulichten, flog im Mannschaftsflugzeug und Helikopter mit, besuchte ihn in seinem Zuhause, sprach auch seine Frau Julia Pistorius.
Geboren am 31. Oktober 1939 am Bodensee, ging Herlinde Koelbl später in München auf die Modeschule. Erst mit 37 wurde sie Fotografin - als Autodidaktin.
Redaktion für MDR KULTUR: Gabriele Bischoff