Vom 25. April bis zum 16. Mai 2025 ist in Halle die 20. Ausgabe von WOMEN IN JAZZ zu erleben. Die Idee, ein Festival eigens für Frauen auszurichten, war 2006 von den Konzertveranstaltern Ulf Herden und Janis Kapetsis eigentlich nur für das Stadtjubiläum 1200 Jahre Halle erdacht. Doch der fulminante Auftakt mit der 26-jährigen japanischen Pianistin und Keyboarderin Hiromi Uehara im ausverkauften großen Saal des Opernhauses und weitere Konzerte mit internationaler Besetzung vor einem begeisterten Publikum überzeugten, künftig ein jährlich stattfindendes Jazz-Festival in der Saale-Stadt zu etablieren. Ein Festival für zeitgenössischen Jazz, in der künstlerischen Leitung von Jazzmusikerinnen.
Vorbilder dafür gibt es in den USA. In Europa ist es mit dieser Ausrichtung einzigartig. Bereits 2012 wurde WOMEN IN JAZZ als Ort der Ideen im Land der Ideen ausgezeichnet. Nach acht gemeinsamen Jahren führte Ulf Herden mit seiner Konzertagentur Cultour-Büro Halle das Festival allein fort. Im Jahr 2015 erhielt das Festivalprojekt "Eurasien Unity" unter der Künstlerischen Leitung von Caroline Thon dem Weltmusikpreis Ruth während des Rudolstadt-Festivals. 2020 wurde das besondere Engagement des Festivals für Frauenjazz als ein Best-Practice-Beispiel zur digitalen Konferenz zu Geschlechtergerechtigkeit in Kultur & Medien Europas im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft, ausgerichtet vom Deutschen Kulturrat, gewürdigt.
Die japanische Pianistin und Keyboarderin Hiromi Uehara ist zur 20. Ausgabe WOMEN IN JAZZ erneut zu Gast in Halle. Doch zunächst heißt am 25.April zur Eröffnung: JAZZKOLLEKTIV HALLE (DE) presents RIEKO OKUDA. Am gleichen Abend wird zum Preisträgerkonzert NEXT GENERATION WOMEN IN JAZZ eingeladen. Das Klangwelten Duo Anna-Karina Barthel (Stimme) und Carlotta Ribbe (Vibraphon) erhielt den JAZZPREIS DER STADT HALLE 2025.
In Halle wurde Ulf Herden 1956 geboren. Dem Wunsch des Vaters Mathematische Kybernetik in Magdeburg zu studieren, kam er nicht nach, sondern entschied sich für Ökonomie in Halle. Parallel zum Studium und der anschließenden Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität arbeitete Ulf Herden in Jugendklubs und leitete für fünf Jahre und bis zum Sommer 1989 den Studentenklub Moritzburg. Danach bot sich ihm die Aussicht bei der Konzert- und Gastspieldirektion Halle zu arbeiten, doch die politische Wende machte dies zunichte. Ulf Herden absolvierte Weiterbildungen in Programmgestaltung und Regie, moderierte im Studentenclub Roter Turm Gesprächspodien, leitet bis 1992 das Moritzburg Jazz-Festival und gründete 1995 das Cultour-Büro Halle. Ulf Herden wurde Konzert- und Festivalveranstalter und war zudem fünf Jahre Geschäftsführer des Kabaretts Kiebitzensteiner in Halle.
Redaktion: Angelika Zapf