Planet Weltweit: "Las Fallas de Valencia" sind eine Mischung aus Frühlingsfest und Karneval. Sie verwandeln die spanische Stadt jedes Jahr in einen Party-Hotspot. Künstler wie Mario Gual del Olmo stecken viel Zeit und Kreativität in ihre riesigen Straßen-Skulpturen, die allerdings nicht sehr langlebig sein werden: Im März gehen sie traditionell in Flammen auf. Eine ganze Woche lang wird gefeiert, begleitet von Spielmannszügen, Fanfaren, Böllern und viel Feuerwerk. Die Ursprünge reichen zurück bis ins Mittelalter. Damals verbrannten die Zimmerleute am 19. März, dem Gedenktag ihres Schutzheiligen Joseph, alle Werkstatt-Reste auf den Straßen. "Fallas", übersetzt "Fehler" oder "Misserfolge", nannten sie diese Überreste erledigter oder misslungener Arbeiten und trieben mit dem Feuer den Winter aus. Später begann man, die Holzreste mit Puppen, den sogenannten "ninots", zu schmücken und zu bemalen. Mario Gual del Olmo und andere "Artistas Falleros" arbeiten das ganze Jahr an ihren Werken. Die Vorbereitungen für das kommende Spektakel beginnen bereits im Frühling. Bunte Zeichnungen sollen den Auftraggebern die neuen Ideen schmackhaft machen. Das sind Fallas-Vereine, von denen es Dutzende in jedem Stadtviertel gibt. Rund 400 solcher Vereine gibt es derzeit, die alle eine bis zu 15 m hohe, große Falla und eine kleinere Kinder-Falla bauen lassen. Rund 120 Künstler, vor allem Designer, Zimmerleute, Bildhauer und Maler sowie deren Mitarbeiter leben davon. Die meisten haben ihre Werkstätten in der "Ciudad Fallera", einem eigenen Stadtviertel nur für dieses Handwerk. Hier entstehen jährlich fast 780 Kreationen im Gesamtwert von knapp acht Millionen Euro, nach Größe und Budget in Sektionen unterteilt. Lediglich eine "ninot indultat", eine "begnadigte Puppe", die vom Publikum gewählt wird, entgeht dem Verbrennen und wandert ins Museum. "Las Fallas de Valencia" - alle Jahre wieder eine spektakuläre, feurige Fiesta. DE 2022
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