Ein Vogel, der so viel kostet wie ein Auto, ja sogar ein Haus. In Singapur ist das keine Seltenheit. Singvogel-Liebhaber scheuen dort weder Kosten noch Mühen für die Stars der Szene: Sperbertauben, Schama- und Dajaldrosseln, Bülbüls und Brillenvögel. Je schöner ein Vogel singt, desto teurer ist er. Singvogel-Wettbewerbe demonstrieren diesen Status. Doch die Liebe zu den gefiederten Stimmathleten hat auch Schattenseiten, denn sie befeuert den illegalen Vogelhandel. Die GEO Reportage taucht mit Vogelzüchtern und Umweltaktivisten in den Kosmos von Singapurs Singvögeln. Seine Schamadrosseln, Bülbüls und Finken sind Amirs ganzer Stolz. Am Wochenende trifft er sich mit Gleichgesinnten im Kebun Baru Singing Bird Club in Singapur. Dort steht bald der nächste Wettkampf an. Amir und sein Bülbül Ramdan müssen trainieren. Außer Prestige gibt es dabei nicht viel für Amir zu gewinnen. Denn Wetten und Glücksspiel sind in Singapur verboten. Doch als Züchter will sich Amir einen Namen machen. Das hat in Singapur allerdings seine Tücken: Nur Zoohandlungen dürfen gezüchtete Jungtiere verkaufen. Aber kaum jemand kann nachverfolgen, ob die dort angebotenen Vögel wirklich aus Zuchten stammen. Wildfänge findet man dort ebenso wie in privaten Sammlungen häufig. Ein großes Problem im Stadtstaat, das sowohl Behörden als auch private Umweltverbände herausfordert. Amir ist davon überzeugt: private Züchter können dazu beitragen, der Wilderei den Nährboden zu entziehen, wenn der Handel unter den Vogelzüchtern legalisiert würde. Auch er selber könnte davon profitieren, denn seine Tiere brüten seit Jahren erfolgreich. Deshalb überlegt er, Singapur in Richtung Indonesien zu verlassen. Dort ist der Handel mit den Zuchtvögeln legal. Zuvor müssen er und sein Champion Ramdan jedoch im nächsten Wettbewerb bestehen. DE 2020
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