Gegründet im März 1990 in der DDR war die Hauptaufgabe der Treuhandanstalt die Privatisierung und Restrukturierung des volkseigenen Vermögens der ehemaligen DDR nach der Wiedervereinigung.Bis zur Auflösung im Jahr 1994 privatisierten die Mitarbeiter der Treuhandanstalt über 14.000 DDR-Betriebe. Ziel war es, durch die Privatisierung marktwirtschaftliche Strukturen in Ostdeutschland zu etablieren und bei diesem Prozess wurde sie zur umstrittensten Behörde der Nachwendezeit.
Denn während Unterstützer ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Modernisierung des wiedervereinten Deutschlands betonen, kritisieren Gegner den massiven Arbeitsplatzabbau, den Ausverkauf ostdeutscher Wirtschaft und die fehlende Transparenz der Behörde. Trotz aller Kritik markiert die Arbeit der Treuhandanstalt einen tiefgreifenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel der Industriegesellschaft im Osten Deutschlands, dessen Bilanz bis heute Gegenstand intensiver Debatten in Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit geblieben sind. Folgen Sie uns an die Anfänge der Treuhandgeschichte, folgen sie uns ins Jahr 1993.
Paul Kohl wurde 1937 in Köln geboren. Nach einer Buchhändlerlehre studierte er Theaterwissenschaft und Germanistik in Köln und Wien. Kohl war Dramaturg und Regisseur an verschiedenen Theatern. Seit 1965 schreibt er Sachbücher und Romane, Hörspiele und Features. 2014 wurde er für sein Lebenswerk als Featureautor mit dem renommierten Axel-Eggebrecht-Preis geehrt.
Produktion: Deutschlandradio 1993