"Ich habe Midori zum ersten Mal gehört, als sie ihr Debüt in Tanglewood hatte - als Vierzehnjährige", erinnert sich Glanert. "Damals rissen ihr drei Saiten und sie tauschte ihre Geige blitzschnell gegen die des Konzertmeisters aus!" 2020, zum Beethoven Jubiläum, bat die dann längst berühmte Geigerin Glanert um ein Violinkonzert. Dabei diente dem Komponisten Beethovens nie abgeschickter Brief an die "unsterbliche Geliebte" quasi als "imaginäre Partitur". Denn Glanert meint, "dass Beethoven Wörter wie Noten und Motive verwendet und damit Spannung und Entwicklung genau wie in seinen Kompositionen schafft." So wie Glanert lässt sich auch Arnold Schönberg in die Karten schauen, wenn es um seine Motivation für die Orchestrierung des ersten Klavierquartetts von Johannes Brahms geht. Schönberg meint, man höre in der Kammermusikfassung meistens nur das Klavier und nichts von den Streichern. "Ich wollte einmal alles hören", so Schönberg. Diesen Gefallen werden ihm die jungen Musikerinnen und Musiker des Bundesjugendorchesters mit dem Dirigenten Patrick Lange sicherlich gerne tun!
Detlev Glanert2. Violinkonzert "An die unsterbliche Geliebte"
Johannes BrahmsKlavierquartett g-Moll op. 25 (Bearbeitung: Arnold Schönberg)
BundesjugendorchesterMidori, ViolineLeitung: Patrick Lange
Live aus der Kölner Philharmonie
Moderation: Susanne Herzog Redaktion: Dr. Michael Breugst