Es liegt etwas Märchenhaftes in der Biografie des Christian Daniel Rauch (1777-1857). Vom Kammerlakaien stieg er auf zu einem der bedeutendsten und erfolgreichsten Bildhauer Deutschlands. Fast ein halbes Jahrhundert wird Rauch, dieser Künstler des strengen kühlen Klassizismus, der Bildhauer und Porträtist der preußischen und europäischen Führungselite sein, ein gerühmter Chronist des romantischen und reaktionären Zeitalters.
Rauchs Lebensgeschichte, diese Geschichte eines unglücklichen Glückskindes, spiegelt die Geschichte des Biedermeiers, jener Zeit des ausgebremsten demokratischen Aufbruchs zugunsten des Obrigkeitsstaates, einer widersprüchlichen Epoche mit Stillstand und wachsenden liberalen Ideen, mit Gemütlichkeit und rasanter technischer wie ökonomischer Entwicklung.
Sibylle Tamin, geb. 1949, studierte Theaterwissenschaft und an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Sie arbeitet als freie Autorin für Fernsehen und Hörfunk und war jahrelang als Essayistin und Rezensentin bei der FAZ tätig. Neben mehreren Arbeits-Stipendien erhielt sie 2011 den Featurepreis der Stiftung Radio Basel. Sibylle Tamin hat zwei Söhne und lebt in Berlin.
Regie: Nikolai von Koslowski
Produktion: Mitteldeutscher Rundfunk 2007
Mitwirkende:
Tatja Seibt
Liv-Juliane Barine
Walter Renneisen