Verhaftet, verschleppt, verschwunden
Ukrainische Zivilisten in russischer Haft
Von Jürgen Buch
Seit Russland 2014 damit begonnen hat, ukrainisches Staatsgebiet zu besetzen, werden Zivilisten grundlos festgenommen. Oft werden sie nach erfundenen Anklagen zu langen Haftstrafen verurteilt. Und viele verschwinden einfach, ohne dass es Nachrichten von ihnen gibt. Seit der russischen Invasion 2022 sind es immer mehr geworden. Zum Jahreswechsel sollen es schon etwa 16.000 gewesen sein. Nur 168 konnten bis dahin wieder aus Russland zurückkehren. Kriegsopfer, die durch jedes Raster der internationalen Diplomatie fallen, weil es zivile Gefangene eigentlich gar nicht geben darf. Einige ehemals Verschleppte leben jetzt in Berlin. Hier setzen sich auch Angehörige von Zivilgefangenen für das Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainer ein, die Russland gegen jede völkerrechtliche Konvention gefangen hält.